Der Pharisäer

Der Pharisäer

Ursprung und Legende

Entstanden ist der Pharisäer der Überlieferung nach auf der nordfriesischen Insel Nordstrand, und zwar im 19. Jahrhundert. Zu jener Zeit amtierte dort der besonders asketische Pastor Georg Bleyer. Bei den Friesen war es Brauch, in seiner Gegenwart nur Kaffee zu trinken. Bei der Taufe des sechsten oder siebten Kindes des Bauern Peter Johannsen (historisch nicht mehr nachweisbar, die meisten Quellen sprechen vom siebten Kind, Helene Patria, diese Taufe wäre am 12. Oktober 1872, Taufe des sechsten Kindes Johanna Theodora Katharina am 2. April 1872), bedienten sie sich einer List und bereiteten das oben beschriebene Mischgetränk zu. Die Sahnehaube verhinderte dabei, dass der Rum im heißen Kaffee verdunstete und es nach Alkohol roch. Selbstverständlich bekam der Pastor stets einen „normalen“ Kaffee mit Sahne.

Ob er aufgrund der immer heiterer werdenden Stimmung misstrauisch wurde oder aber versehentlich zum Pharisäer griff, ist nicht bekannt. Berühmt aber ist sein spontaner Vergleich mit Scheinheiligen früherer Zeiten: „Oh, ihr Pharisäer!“ Und damit hatte das Nationalgetränk der Nordfriesen nicht nur seine Geschichte, sondern auch seinen Namen. Die Geschichte des Getränks wurde in den 1970er Jahren von der norddeutschen Musikgruppe Godewind auch in einem Lied mit dem Titel Pharisäer erzählt.


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