Hafen
Husumer Hafen
Der Husumer Hafen (Binnenhafen)
Husum hat einen sehr reizvollen Hafen, der bis in das Stadtzentrum hineinreicht.
Die Kutter und Freizeit-Skipper machen das maritime Flair der kleinen Stadt am Meer aus. Ausflugsschiffe fahren zum Seetier- und Krabbenfang, wie auch zu den Seehundsbänken im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Rund um den Binnenhafen ist viel los. Zahlreiche Restaurants und Cafés locken. Vor allem Fischgerichte, aber auch Eis, Kaffee und Kuchen stehen auf den Speise- und Getränkekarten. Hier kann man prima entspannen und die Boote im Hafen bewundern.
Das Restaurantschiff "Nordertor" an der Kaimauer und der Tonnenleger "Hildegard", dort wo einst die Werft stand, ziehen das Interesse der Husum-Besucher auf sich.
Die Husumer Krabbenkutter sind natürlich ein beliebtes Fotomotiv.
Ein Muß beim Stadtbummel ist der Genuß eines Husumer Fischbrötchens. Ob mit Hering, Backfisch oder Lachs belegt, für jeden Geschmack findet sich etwas! Am Hafen finden Sie mehrere Lokal und Imbißstände, die diese regionale Spezialität anbieten.Mit einem Krabben- oder Fischbrötchen in der Hand kann man den Hunger stillen und gleichzeitig den Rundgang an der Hafenzeile auf maritime Art fortsetzen.
Früher wohnten Kapitäne, Seefahrer und Kaufleute in der Hafenstraße und in den nahen Straßen "Wasserreihe" sowie "Schiffsbrücke". Noch heute stehen hier ihre schönen Giebelhäuser aus dem 18. bzw. 19. Jahrhundert.
Eine bedeutende Hafenstadt war Husum allerdings bereits im 16. Jahrhundert.
Schiffstouren ab Fischereihafen. Die Schiffstouren zu den Halligen, zu den Seehundbänken, ans Watt oder auch Seetierfangfahrten starten am Fischereihafen, zwischen Getreide-Hochsilos und Werft-Kränen. Der Besitzer des kleinen, maritime Souvenirs anbietenden Ladens "Sea-Shop" scheint Engländer zu sein. Zwei kleine Fisch-Gaststätten und einige Fischkutter komplettieren das Bild des äußeren Hafens.
Neuerdings seit 2011 können Sie auch eine Hafenrundfahrt machen.
Die 60minütige Fahrt beginnt in der Regel im Binnenhafen, in unmittelbarer City-Nähe, unweit der Fußgängerbrücke. Nur bei Niedrigwasser wird im Außenhafen abgefahren, der jedoch in kurzer Distanz durch den Fußgängertunnel erreichbar ist.
Zunächst wird die Eisenbahnbrücke nach deren Öffnung durchfahren, anschließend erfolgt die Passage der Anlegeplätze der Krabbenfischer sowie die Passage der Getreideumschlagsanlagen. Weiter geht es entlang der zahlreichen Arbeitsfahrzeuge der Küstenschutzbehörde (LKNM), besonders interessant ist das historische und denkmalgeschützte Trockendock aus dem Jahre 1877.
Anschließend wird die Schleuse passiert, die den Husumer Hafen von der Nordsee abtrennt. Auf der "Husumer Au" geht es weiter ein Stück Richtung "Dockkoog-Spitze", also zur Nordsee mit Blick auf das Wattenmeer. Bei hohem Wasserstand (meist bei starkem Westwind oder Springtide) wird die Schleuse allerdings geschlossen, so dass eine Passage nicht möglich ist. Auf der Rückfahrt geht es vorbei an der Husumer Werft (HDR) mit den beiden Trockendocks und danach entlang des Kaigeländes des Windradherstellers REpower.
Ablegestelle ist am Husumer Binnenhafen, Höhe vom Speicher Husum.
Jährlich finden rund um den Husumer Hafen Anfang August die Husumer Hafentage statt, die bisher 31 mal stattgefunden haben und das größte Hafenfest an der schleswig - holsteinischen Westküste ist.
Über 150.000 Besucher zieht es dann in den fünft Tagen in die Stadt.
Viele Bands, darunter auch Santiano (im Jahr 2012) begeistern mit Ihrer Musik bis zu 15.000 Besucher auf der Meile.
650 Jahre Husumer Hafen
Das unbekannte Jubiläum
Weder die Öffentlichkeit noch die für den Hafen zuständigen Offiziellen haben bislang ein für den Hafen bedeutsames Ereignis registriert: In diesem Jahr kann die Stadt auf die 650 Jahre alte Geschichte ihres Hafens zurückblicken.
Es war eine Naturkatastrophe, die „Große Mandränke“ von 1362, die die Voraussetzungen schuf, dass sich ein Hafen in Husum entwickeln konnte. Die gewaltigen Wassermassen dieser Flut durchbrachen das Land zwischen der Lundenbergharde und der Insel Strand. Das kleine Flüsschen Au bekam dadurch einen direkten Zugang nach Westen in die Hever. Eine schiffbare Verbindung war hergestellt.
Die Chronisten, die über die Mandränke berichteten, waren keine Zeitzeugen. Sie lebten im 16. und 17. Jahrhundert. Ihre Angaben beruhen auf mündlicher Überlieferung. Der Husumer Stadtgeschichtler Uwe Iben hält ihre Berichte wenn zwar auch historisch nicht gesichert, für dennoch „sehr wahrscheinlich“. In seinem 2004 erschienenen Buch „Der Husumer Hafen“ führt er unter anderem zur Begründung an, „... dass die Mühlenau heute einen fast genau nach Westen gerichteten Verlauf eingenommen hat, und erhärtet damit die Wahrscheinlichkeit, dass die von älteren Chronisten berichtete Trennung der Lundenbergharde von Alt-Nordstrand in der großen Mandränke zur Verbindung der Mühlenau mit der Hever geführt hat, wodurch sie auch schiffbar wurde und die Voraussetzungen für eine stärkere Besiedelung im Bereich von Husum schuf“.
Portraitzeichnung GurlittEmanuel Gurlitt, Zeichnung von Max Böttcher - Repro DietrichDer Chronist Anton Heimreich (1626 – 1685) berichtete, dass die Flut vom 16. Januar 1362 etwa 2,40 Meter die höchsten Deiche überstieg und 21 Deichbrüche verursachte. Der Ort Rungholt ging zusammen mit sieben anderen Kirchspielen in der Edomsharde unter, 7.600 Menschen kamen ums Leben. In den folgenden Jahrzehnten ging weiteres Land verloren, weil die Bewohner in der Zeit nach der Flut nicht in der Lage waren, die Deiche wieder aufzubauen. Der Norderhever entstand als großer Priel im Watt, der nach der Burchardiflut 1634 die Reste Strands endgültig entzweiriss.
Der Husumer Hafen entwickelte sich im Laufe seiner Geschichte zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor. Eine überregionale Bedeutung konnte er jedoch nicht erreichen. Dem standen die Flutabhängigkeit und die geringe Wassertiefe entgegen. Das beklagte schon vor mehr als 100 Jahren der Husumer Bürgermeister Emanuel Gurlitt (1826 – 1896, Bürgermeister seit 1873) in einem launigen plattdeutschen Gedicht über Husum. Dort heißt es über den Hafen: „De Haben, de de Fiskus hört,/is för de Stadt von grotem Wert,/De harr all längstens Weltverkehr,/wenn he en betten natter wär“.